König Ludwig und Sissi
Insel Wörth im Starnberger See - Die Roseninsel
Archäologische
Grabungen in den letzten beiden Jahrhunderten lassen darauf schließen, dass die
Insel Wörth im Starnberger See (ehemals Würmsee) - heute besser als Roseninsel
bekannt - schon etwa 2000 bis 800 v. Chr. besiedelt war und als Kultstätte
diente. Im 12. Jahrhundert wurde auf der Insel eine romanische Steinkirche
gebaut, von der heute allerdings nur noch die Westwand und die Fundamente
existieren.
Bis Mitte des 19. Jahrhundert
wurde die Insel von Fischern und Bauern genutzt. Im Jahre 1850 kaufte König
Maximilian II. von Bayern (1811 - 1864, ab 1848 König) die Insel von der
Fischerfamilie Kugelmüller zum Preis von 3000 Gulden. Dazu gehörten auch
Grundstücke am gegenüberliegenden westlichen Ufer.
1970 erwarb der Freistaat Bayern die Roseninsel. Seit dieser Zeit ist die Insel
wieder für die Öffentlichkeit zugänglich. Nach intensiven Planungen wurde
1998 mit der Wiederherstellung der Insel begonnen.
In Zusammenarbeit
mit dem bedeutendsten deutschen Gartenarchitekten des 19. Jahrhunderts, Peter
Joseph Lenné, schuf der Civil-Ingenieur Franz Jakob Kreuter bis 1853 ein
Kleinod der Kunstgeschichte in Bayern: ein pompejanisches Casino inmitten eines
Parks, dessen Zentrum ein ovales
Rosarium bildet, ein Rosengärtchen aus hunderten von hochstämmigen Duftrosen
und einer fünf Meter hohen, blau-weißen Glassäule in seiner Mitte.
Mit Witz und handwerklichem Geschick schuf Kreuter ein charmantes Capriccio, das als Unikum in die Architekturgeschichte einging - eine kuriose Kreuzung aus italienischer Villa und bayerischem Alpenhaus. Anregung und Vorbild waren für Kreuter und Lenné Schloss Charlottenhof in Potsdam-Sanssouci mit dem zugehörigen Ensemble aus Rosenparterre, Gärtnerhaus und Römischen Bädern. Während das preußische Vorbild längst in die UNESCO-Liste des Weltkulturerbes aufgenommen wurde, führt die Roseninsel bis heute ein Schattendasein.
Noch König Ludwig II. wusste die besondere Schönheit und Atmosphäre dieses Ortes zu schätzen. Er besuchte die Insel regelmäßig und ließ ihr liebevolle Pflege angedeihen. Auch Treffen mit der Kaiserin Elisabeth von Österreich sind überliefert. Nach seinem Tod ließ das Interesse des Hauses Wittelsbach an der Insel nach. Casino und Rosengarten blieben über Jahrzehnte dem langsamen aber stetem Verfall ausgesetzt.
Anfahrt und Überfahrt zur Roseninsel | |||||||||||
Anfahrt:
Mit S-Bahnlinie S 6 bis Station
Feldafing; |
Überfahrt:
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